Revolver (Legacy)

Dutch 1984 Pressing

1A 062-04097

Discogs

Matrix:
Side A: YEX-605–A–28533-3Y
Side B: YEX-606-B–29354-2-Y

Das war übrigens die erste Version, die ich je gekauft habe, ohne viel dabei zu denken. Daher war ich sehr gespannt, wie sie sich schlägt.

Und wie es sich schlägt! Als ich nach der UK direkt im Anschluß „Taxman“ hörte, konnte ich zuerst kaum einen Unterschied ausmachen. Beim A/B Vergleich fiel er mir dann auf. Der Holländer hat ein verbreitertes Panoramabild, dafür wurden die Mitten geringfügig abgesenkt (somit hebt sich die Stimme weniger von den Instrumenten ab, wie z.B. beim 2. dt. Cut). Aber der Bass, die Höhen, die Details… alles ist da, genauso wie bei der UK, und es klingt wunderbar.

„Eleanor Rigby“ bietet das gleiche Bild: ein leicht breiteres Panorama und etwas reduzierte Mitten. Auch die Höhen von „I’m Only Sleeping” und “Love You To“ passen (wobei das Sitar beim letzteren etwas abgesenkt wurde).

Auch interessant:

Seite B ist etwas anders. Zunächst mal ist sie -2db leiser. Bei „Good Day Sunshine“ fälllt die in Lautstärke abgesenkte Stimme auf, die dadurch im Vergleich zur UK etwas Präsenz verliert. Dafür ist „And Your Bird Can Sing“ eine Freude mit toller Separation der Instrumente und detaillierten Bässen und Hi-Hats. Bei „Gott o Get You Into My Life“ ist die Stimme etwas prominenter, aber die Bläser profitieren vom breiten Stereopanorama, die sind detailiert, kraftvoll, aber nicht brüchig. Ein Vergnügen.

Bei “I Want To Tell You” wurden die Gitarre, Drums und Klavier interessanterweise aus leicht linker Position in die Mitte verschoben (Bass und Gesang sind immer noch rechts), was aber nur im Direktvergleich in Kopfhörern auffällt.

So, und die beiden Problemfälle am Ende der beiden Seiten. Die trumpfen hier richtig auf. “She Said, She Said” wurde um gute 2db lauter gemacht, wodurch alles etwas mehr Punch besitzt. Die UK klingt, wie schon erwähnt, etwas belegter und detailärmer, aber der Holländer bietet dafür bessere Instrumententrennung und mehr Power überall, ohne dass es zu einem Mischmasch wie bem 3. Dt. Cut verkommt. Na ja, und “Tomorrow Never Knows” profitiert ebenfalls so richtig vom breiteren Panorama, wo nichts verzerrt oder belegt klingt, und die Höhen sehr detailliert sind, während der EQ sonst der UK ähnelt.

Fazit: ein exzellentes Mastering, welches sehr nahe an die UK spielt, sie aber auch gelegentlich aussticht.