Help! (Legacy)

German 3rd Cut (1977)

1C 072-04 257

Discogs | German Matrix Database

Matrix:
Side A: SHZE 162 A-2    04257-A-2
Side B: SHZE 16X2 B-3    04257 B-3

Diese Version mit der A-2 / B-3 Matrix wird im Allgemeinen als einer der deutschen „Grale“ betrachtet. Sie kam auf dem Apple-Label gegen Ende der 70er heraus (wobei die A-2 Seite schon älter ist und bereits Anfang der 70er auf dem HörZu-Label verwendet wurde).

Nun zur Seite A. Sie klingt ganz anders, als der UK -4 Schnitt. Der Titelsong hat ein Gefühl von Unruhe, der Gesang fügt sich weniger harmonisch in die Instrumentierung ein. Irgendwie ist es auf allen Ebenen verstärkt: der Bass, die Höhen, die Stimmen. Auf der anderen Seite klingt die akustische Gitarre irgendwie verzerrt und brüchig, und die Höhen wirken etwas zu scharf. Das bessert sich aber danach. „The Night Before“ klingt erheblich angenehmer und aufregender, als die UK-Variante, sie wirkt lauter, breiter und die Stimmen haben mehr Präsenz. „You’ve Got to Hide Your Love Away” klingt der UK sehr ähnlich, aber im Refrain ist der Bass etwas schwächer. Auch „I Need You“ ist der UK ähnlich, aber mehr Präsenz im Gesang, ebenso wie „Another Girl“, welche sehr viel Spaß macht. „You’re Gonna Lose That Girl“: die Stereotrennung ist sehr schön, die Stimmen haben eine starke Präsenz, aber irgendwie wirken der Gesang und die Instrumente voneinander abgekoppelt, statt ein harmonisches Ganzes zu bilden. Aber „Ticket to Ride“ macht sehr viel Spaß, die Stimmen stehen mehr hervor, und die Bässe und Höhen haben mehr Energie.

Nun zur Seite B. „Ask Naturally“ klingt echt schön, ähnich zu beiden UK-Versionen, und hat weniger Sibilanzen als UK -3 und ein bißchen mehr als UK -4. „It’s Only Love“ ist ähnlich aufregend wie die UK -3, und hat auch einige Sibilanzen. Aber „You Like Me Too Much” ist sogar dynamischer, als die UK -3 (ganz zu schweigen von zahmer -4), die Bässe und Höhen sind präsenter. „Tell Me What You See“ hat mehr Substanz am unteren Ende (und dennoch gute Höhen) und macht es wieder aufregender, als UK -3. „I’ve Just Seen A Face“ ist wiederum der UK ähnlich, hat aber etwas mehr oberer Mitten und Höhen (Gitarre und Maracas). Hört sich sehr angenehm an. Bei „Yesterday” gibt’s wieder das Gefühl, dass die Stimme, die Gitarre und die Streicher voneinander etwas abgekoppelt sind, bei beiden UKs hört es sich harmonischer an. Aber „Dizzy Miss Lizzy” glänzt bei dieser Pressung und bietet großartige Dynamik und gute Trennung von Instrumenten und Stimme.

Fazit: Ist es wirklich ein Gral? Ich glaube, den Titel verdient diese Pressung. Einige Songs klingen ungewöhnlich höhenlastig („Help!“), aber zum Großteil macht diese deutsche Pressung einfach Spaß und bietet gute Bässe, Höhen, energetische Vocals und eine tolle Instrumententrennung.