Japanese 1973 Pressing
AP-8156
Matrix:
Side A: YEX-178-Z 1S3
Side B: YEX-179 2S
Die japanische Pressung wurde etwas leiser, als die UK aufgenommen (etwa 2db). Und sie hat den Original-Stereo-Mix.
„Drive My Car“ fehlt etwas der rohe Punch des Tube-cuts aus UK, dafür hat sie filigranere Details und klingt sehr angenehm. Der Bass ist übrigens mitnichten schwächer, scheint aber etwas detaillierter. „Norwegian Wood“ bietet eben diesen schönen detaillierten Bass, und das Ganze klingt sogar fast schon aufregender, als die UK, ohne zu gekünsteltem Chaos (wie beim dt. 80er Cut) zu verkommen. Der Beginn von „Nowhere Man“ entfaltet sich wundervoll. „The Word“ klingt überraschend klar und detailreich, Johns Gesang im rechten Kanal ist spot-on. „Michelle“ ist beim Japaner eine echte Offenbarung, sehr fein und detailliert.
Seite B beginnt mit einem filigranen Geflecht aus Gitarren und Gesang in „What Goes On“. Hier ist der Japaner ähnlich zur UK, wobei die Höhen und Bässe etwas reservierter klingen. Bei „I’m Looking Through You“ ist Pauls Stimme etwas klarer, als bei der UK. Generell ist „klarer“ quasi das Stichwort für diese Pressung. Bei „Wait“ an der Stelle „But when the heart breaks“ klingt man Ringos Becken detailreicher, als in der UK, wo sie undefinierter sind. Dasselbe gilt für Johns Stimme bei „Run for Your Life“, welche weniger schrill klingt, als bei der UK.
Obwohl der Japaner auch nicht ohne Mängel ist. Erstens hat er die längste Laufzeit von den getesteten Ausgaben, wurde also am stärksten verlangsamt. Zweitens hört man zwischen den Songs eindeutig Pre-Echos vor Beginn des nächsten Lieds.
Fazit: Abgesehen von der Verlangsamung ist das wohl der beste Repräsentant des Original-Mixes. Er hat am meisten Details, und wenn hier gelegentlich die Power des UK Tube-Cuts fehlt, macht die Pressung es wett durch Finesse und Detailreichtum. Mal abgesehen davon, dass das japanische Vinyl verdammt leise ist (bis auf die Pre-Echos).