Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (Legacy)

German 2nd cut (1967)

SHZE 401

Discogs | German Matrix Database

Matrix:
Side A: SHZE-401-A-1
Side B: SHZE-401-B-2
Unbanded / ohne Kennrillen

Es ist in der Tat der 2. Schnitt der dt. Erstpressung. Beim allerersten Schnitt (mit B-1 Matrix auf Seite B) fehlte das Gebrabbel in der Endlosrille, daher ist er recht rar (soweit ich weiß, kam die B-2 innerhalb eines Monats nach B-1 heraus). Die deutsche Erstpressung ist, genau wie die UK, ohne Kennrillen.

Zum Akustischen. Sehr interessant! Die Basisquelle sieht aus wie die UK Erstpressung, die Charakteristiken sind da und sehr ähnlich. Sagen wir, die UK -3/-3 hat im Vergleich zu -1/-1 erheblich deutlichere Klangunterschiede, was die Klarheit, Details und Instrumententrennung angeht. Und diese Unterschiede sind erheblich stärker ausgeprägt, als das, was die dt. Pressung und die UK -1/-1 unterscheidet.

Dieser Unterschied liegt im Equalizer. Bei Seite A hat die deutsche Pressung einen etwas kräftigeren Bass. Das war’s. Der Rest ist grundsätzlich gleich, dafür hat die deutsche Pressung einen substantielleren Lowend. Man kann es mögen oder nicht, ich meine, auch die UK -2 und -3 haben einen kräftigeren Bass (aber nicht so viel). Ich persönlich finde es etwas aufdringlich, je nach Lied. Bei „With a Little Help from My Friends” verleiht er dem Gesang etwas mehr Substanz. Bei „Lucy in the Sky with Diamonds“ lenkt er etwas ab, aber bei „Getting Better“, „Fixing a Hole“, „She’s Leaving Home“ nicht sonderlich. Bei „Mr. Kite“ ist er wieder stärker zu hören.

Anders sieht’s aus auf Seite B. Die ist nur etwas lauter (~2db). Wenn man die Lautstärken angleicht, ist der Unterschied zur UK Erstpressung quasi zu vernachlässigen. Die EQ fühlt sich gleich an, die Stimmpräsenz, der Bass, die Höhen. Ich kann mir vorstellen, dass als die Seite B neu geschnitten wurde, der Prozess irgendwie anders gemacht wurde, originalgetreuer.

So sehr ich dazu neige, ins Detail zu gehen, zu analysieren, was in welchem Song wie klingt, und den Text bis zur Unlesbarkeit aufblähe, ist das hier nicht wirklich nötig. Abgesehen vom Bass auf Seite A, bin ich wirklich überrascht, wie nah die deutsche Pressung an der UK Erstpressung dran ist!

Anmerkung: das Gebrabbel am Ende ist auch hier wie es sein soll, in der Endlosrille.

Fazit: Seite A ist etwas fetter im Bass, und Seite B ist um 2db lauter. Ansonsten eine tolle Annäherung an die UK-Erstpressung. Zudem muss sie gar nicht teuer sein, denn dieser 2. Cut ist wohl am Häufigsten anzutreffen, da er in Deutschland in den 70ern sowohl auf dem blauen Odeon-Label (von 1969 an, sowohl als SHZE 401, als auch als 1C 062 04 177) als auch auf dem Apple-Label (mit 072 und 062 Pricecodes). Ein Bild von einem dieser 70er Reissues ist im Titelbild enthalten.